Wer bin ich? Es ist schwierig, über sich selbst zu schreiben. Warum eigentlich?
Ich könnte jetzt anfangen, die Eckdaten meines bisherigen Lebens aufzählen: Name: Stephanie Rauer, geboren 1977 in Deutschland, Journalistik-Studium in Bremen und Buenos Aires, zweite und dritte Heimat gefunden in Argentinien und Mexiko, als Journalistin und Dokumentarfilmerin geabeitet, viel gereist, viel gelebt und erlebt, das meiste war schön, wenig Schlimmes, mich immer schon von guten Mächten geborgen gefühlt. Ein Urvertrauen, dass alles seinen Weg geht. Eine vierte Heimat gefunden, im Tessin. Dort lebe ich seit 2006 mit Rinaldo und unseren Töchtern Alicia und Lilian.
Schon immer habe ich lieber Fragen gestellt, als Antworten gegeben. Und den naiven Wunsch gehegt, diese Welt ein wenig besser zu hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe.
Ich war in der Politik, bei den Grünen und in der ÖDP aktiv. Das Gefühl, nicht wirklich etwas bewirken zu können, blieb.
Ich war Print-Journalistin, war bei verschiedenen Tageszeitungen. Das Gefühl, nicht wirklich etwas zu verändern, blieb.
Ich war Dokumentarfilmerin, einem der wie ich finde schönsten Berufe überhaupt. Aber das Gefühl, nur ein Rädchen in der grossen und lebensfremden Maschine zu sein, blieb.
Ich durfte während meiner Arbeit neugierig in viele Leben schnuppern. Doch immer als Zuschauer, als Vermittler, als Stimmengeber.
Irgendwann kam die Erkenntnis:
"Wer die Welt verändern will, muss bei sich selbst anfangen. " "Sei selbst der Wandel, den Du in der Welt sehen möchtest." "Denken, Reden und Handeln müssen eins sein."
Und so begann ich einen völlig neuen Lebensweg einzuschlagen. Weg vom Kopf, hin zur Intuition. Weg von den Wörtern, hin zum Tun.
Seit ich 2013 zum ersten Mal den Begriff Permakultur gehört habe, hat sich mein Leben sehr verändert. Sich auf Lösungen und nicht auf Probleme konzentrieren. Dafür und nicht dagegen zu arbeiten. In Verbindung gehen und verstehen, weder Objekt noch Subjekt, sondern Teil des grossen ganzen Organismus zu sein:
Das Ich im Wir und das Wir im Ich.
Zu erkennen, wie ich mit meinem Handeln Gleichgewicht und Harmonie zwischen allem was lebt, herstellen kann. Oft habe ich das Gefühl, die vergangenen Jahre versäumt zu haben, wirklich lebensnotwendiges Wissen zu erlangen. Und dann das Gefühl, all das nachholen zu wollen, aber nicht mehr so viel Zeit zu haben wie vor zwanzig Jahren. Immer wieder Zweifel: Schaffe ich das?
Doch die gesammelten Erfahrungen auf Reisen, das Beobachten in allen Schichten vom Präsidenten zum Bettler und wieder zurück, die nicht ausgehenden Fragen helfen mir, vom Grossen ins Detail Zusammenhänge und Verbindungen zu sehen und vom Detail das grosse Ganze betrachten zu können.
Ein Lied, das mich auf diesem Weg immer wieder inspiriert und motiviert hat ist:
Though the problems around us are many the answers come to us with ease: Take care of the land, your friends and your family and remember to plants lots of trees! 'cause Trees eat us all in the end So plant one for me when I am gone And if you hear that I died you can tell them they've lied I'm just shading out somebody's lawn ... Charly Mgee - Tribute to Bill Mollison (1928-2016) Wer sich anstecken lassen will: hier, bitte schön :)
Wer bin ich also? Um es kurz zu machen: Ich bin. Und das ist schon okay. Egal wie lange es dauert. :)
Ich möchte gerne andere Menschen mit dieser Freude anstecken, sich auf den Weg zu den Lösungen zu machen, in ein sinnvolleres, schöpferisches und weltverbundenes Leben. Es ist alles da, was wir dazu brauchen. Jeder noch so kleine Schritt trägt zum grossen Wandel bei. Es gibt nicht DEN einen Weg. Keinen besseren oder schlechteren, sondern einfach viele verschiedene Wege, über diesen wunderbaren Planeten mit seiner Schönheit und Perfektion zu staunen und ihn zu bewahren - in all unserer herrlichen Vielfalt.
Dieser Blog dient als Logbuch während meiner Ausbildung zur Permakultur-Designerin bei der down to earth-Akademie. Irgendwann habe ich gemerkt, dass meine handschriftlichen Notizen für alle ausserhalb meines Kopfes wohl nicht mehr nachzuvollziehen sind. Auf diesen Seiten möchte ich daher meinen Ausbildungsweg etwas strukturierter dokumentieren. Zum einen für meine Tutoren und für die Peer-Gruppe der Akkreditierung. Zum anderen hoffe ich, dass dieser Blog auch anderen Studierenden und Interessierten von Nutzen sein kann.